Hinterland
Wien 1920. Nach Jahren in Kriegsgefangenschaft kehrt der ehemalige Kriminalbeamte Peter Perg (Murathan Muslu) aus dem ersten Weltkrieg nach Hause zurück. Das Kaiserreich ist zusammengebrochen. Die neue österreichische Republik lebt von sozialer und künstlerischer Freiheit, hat aber auch bereits mit dem Aufkommen antidemokratischer Bewegungen und Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Im Haus regiert die Concierge (Margarethe Tiesel), seine geliebte Frau hat mit dem Kind die Stadt schon lange verlassen. Perg ist ein Fremder in seiner Heimatstadt. Gerade als er sich auf den Weg zu seiner Familie machen will, wird er mit dem grausamen Mord an einem seiner ehemaligen Kameraden konfrontiert - und das bleibt nicht der einzige Fall dieser Art. Perg erkennt, dass er mit allen Opfern persönlich verbunden ist und dass er bleiben muss, um den Mörder zu finden. Die kühle Gerichtsmedizinerin Dr. Theresa Körner (Liv Lisa Fries) wird zu seiner Verbündeten, nicht zuletzt aufgrund einer gemeinsamen Vergangenheit...
HINTERLAND macht in jeder Einstellung die innere Zerrissenheit seiner Hauptfigur und die äußere Fragilität der Gesellschaft gleichzeitig sichtbar und dadurch den Film für seine ZuschauerInnen sowohl visuell und als auch emotional zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Der Film lässt auf eine sehr spezielle Produktionsgeschichte blicken: HINTERLAND wurde fast ausschließlich mit der Blue-Screen-Technik gedreht. Das Szenenbild, das nicht von ungefähr an die modernen und expressionistischen Motive des Kinos der 20er Jahre erinnert, entstand hauptsächlich am Computer.
"Düster, keine Sonne, trübe Aussichten - das ist die faszinierende Stimmung im österreichischen Film „Hinterland“ von Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky („Die Fälscher“), der in Locarno auf der Piazza Grande Weltpremiere feierte. In einem fantastisch gezeichneten Wien klärt der Kriegsheimkehrer Peter Perg 1920 eine Mordserie an anderen Soldaten auf. Dabei werden die Opfer sadistisch hingerichtet und mit einer Botschaft ausgestellt." (Programmkino.de)