Wadans Welt

Zu Gast: Regisseur Dieter Schumann und Produzent Christian Beetz

Moderation: Christiane Niewald

 

„Uns ist egal, wer uns kauft, Hauptsache, ich kann morgens um 6 da hin gehen.“ Für die Schweißer, die der Film durch die Turbulenzen um Verkauf und Pleite „ihrer“ Werft begleitet, ist eines noch härter als die Arbeit: sie zu verlieren. Wie ein religiöser Ritus wirkt es, wenn sie nach der Insolvenz endlich wieder die Schutzrüstung anlegen dürfen und über ihrem Riesenwerkstück niederknien. Zu herab gesetztem Lohn zwar. Aber, was soll’s? Ein deutscher Mythos besagt, dass selbst Gott Wadan, nach dem die Werft benannt ist, machtlos sei gegen das Schicksal. Und wie Schicksal nehmen die Helden es hin, dass der Wert ihrer Leistung nicht von Qualität bestimmt wird, sondern von Börsenwetten und sozialen Standards in Schwellenländern. Stoisch, voll hilfloser Loyalität, schweißen sie in engen Stahlkammern gigantischer Schiffsbauteile, unter singenden Riesenkränen. Da fliegen in starken Bildern visuell wie emotional die Funken.

 

Deutschland 2010 | Regie: Dieter Schumann, Jochen Wisotzki | Dokumentarfilm

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AB 12 JAHREN / 100 MINUTEN
Filmplakat des Films Wadans Welt