Verriegelte Zeit

Am 27. September um 11 Uhr | Eintritt frei | Reservierungen sind unter 0331/74 370 20 oder direkt an der Kasse möglich | Karten müssen spätestens eine Stunde vor Beginn abgeholt werden

 

Regisseurin Sibylle Schönemann gibt zu Beginn eine Einführung

 

"1984 wurde ich von der Stasi der DDR verhaftet, verhört, verurteilt, in den Knast gesteckt, im Sommer 1985 in einen Bus gesetzt und über die Grenze in den Westen abgeschoben. Meine alte Heimat hatte mich ausgespuckt, ohne mir die Chance eines Abschieds zu lassen und mir meine Frage nach dem "Warum?" beantworten zu wollen. Das Leben in Hamburg, in der neuen Heimat, ließ im Laufe der Jahre die quälende Frage verblassen und irgendwann schien es, als seien die damaligen Ereignisse nur noch eine Episode meines Lebens. Als der große "Schutzwall", der die Menschen da drüben auch vor meinen Fragen schützte, brach, verspürte ich zunehmend den Drang, jetzt fährst du hin und fragst, suchst die Orte und die Menschen, fühlst die alten Gefühle der Qual und der Entwürdigung und vielleicht auch Genugtuung, und weil es mein Beruf ist, sagte ich mir, wenn schon, dann konsequent mit Kamera und Tongerät. Ich fand Geldgeber und mir wohlgesonnene alte Kollegen bei der DEFA, hörte Ermunterungen und auch Warnungen von Freunden, rüstete mich mit Wut und Neugier, Angst und Erwartung und begann meine Suche." Sibylle Schönemann (in: Faltblatt der alert Film GmbH)

 

Deutschland 1990 | Regie: Sibylle Schönemann | Dokumentarfilm

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AB 12 JAHREN / 94 MINUTEN
Filmplakat des Films Verriegelte Zeit