Sandmädchen
Am 29.3. um 18.00 Uhr mit Protagonistin Veronika Raila & ihrer Mutter
Was heißt es, im eigenen Körper gefangen zu sein und nicht gesehen zu werden? „Sandmädchen“ entführt uns in die einzigartige Erfahrungs- und Alltagswelt von Veronika Raila, einer jungen Autistin, hypersensibel und von Geburt an schwerbehindert. Raila weiß, wie es sich anfühlt, als Person nicht wahrgenommen zu werden. Als Kind attestierte man ihr einen IQ von Null. Allein ihre Eltern weigerten sich, das zu glauben. Heute veröffentlicht Raila Prosa und Lyrik, studiert Literatur und Theologie. Mit dem vorliegenden Film nimmt sie gemeinsam mit dem Regisseur Mark Michel ihr eigenes Leben in den Blick. Aus der Kombination ihrer Texte und Gedanken mit behutsam ins Bild gesetzten Alltagsbeobachtungen, poetischen Naturaufnahmen und den flüchtigen, aber eindrücklichen Sandanimationen der Künstlerin Anne Löper entsteht ein Essay über Freiheit und Wahrnehmung. Dabei ist „Sandmädchen“ mehr als nur die Fortsetzung des preisgekrönten Kurzfilms „Veronika“, den Michel 2011 über Raila drehte. Heute ist Veronika nicht nur Protagonistin, sondern kreative Partnerin, die den Film mit ihren pointierten Texten trägt und zur Illustration ihrer Innenwelt immer wieder detaillierte Bildvorschläge macht. In einem tiefgründigen, teilweise aber auch ausgesprochen humorvollen Dialog mit Mark Michel wird sie schließlich selbst zur Reiseleiterin in ihr ganz eigenes Universum aus Sand, Musik und Worten.