Rhinland.Fontane
Im Rahmen von "200 Jahre Fontane"
Ablauf des Fontane-Tages:
14.30 Uhr: Oderland
ca. 15:45 Uhr: Gespräch mit Regisseur Bernhard Sallmann
Pause
17.00 Uhr: Rhinland
Pause
19.00 Uhr: Spreeland
Zwischen den Filmen kann die Fontane-Ausstellung im Foyer besucht werden. Das Café Konsum bietet ein spezielles gastronomisches Angebot.
Zu Rhinland: Im zweiten Teil seiner „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“-Trilogie liest Bernhard Sallmann Theodor Fontanes „Die Grafschaft Ruppin“ und fängt die Landschaft der Gegenwart ein.
Grauer Himmel, regengrüne Büsche, einmal fährt der RE durchs Bild. In vier Filmen widmet sich Bernhard Sallmann der „Verfilmung“ von Theodor Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Nach Teil eins ODERBRUCH. FONTANE führt Teil zwei RHINLAND. FONTANE nun auf den Spuren von „Die Grafschaft Ruppin“ in den Norden Brandenburgs, vor allem in die Umgebung von Rheinsberg und Neuruppin. Sallmanns konzeptueller Ansatz ist betont einfach, entfaltet aber eine schöne Wirkung. Auf der Tonebene liest Sprecherin Judica Albrecht sehr fein und präzise Auszüge aus Fontanes Texten. Dazu zeigen lange Einstellungen Bilder aus dem Brandenburg der Gegenwart. Mal ist auch das Rheinsberger Schloss im Bild, in den meisten Fällen ist der Bildinhalt unspektakulär: Ein Weg, auf der einen Seite Alleebäume, rechts und links Felder, und viel grauer Himmel. Ein einsamer See, das Grau spiegelt sich im Wasser, ein Windhauch schickt eine kleine Welle durchs Bild. Eine Ruine von Ferne, davor viel Grün, darüber ziehen die Wolken. Ein zugewachsener Pfad, Büsche kippen ins Bild, auf einmal kommt die Sonne heraus.
Sallmann gibt den Zuschauern, die hier genauso Zuhörer sind, viel Zeit, die Bilder in sich aufzunehmen und den Brandenburger Alltagsgeräuschen zu lauschen. Wind in den Bäumen, Wasserplätschern, Vögel, das ferne Rauschen einer Bundesstrße, die sich von Nord nach Süd durchs Land zieht. In dieser Ruhe entfalten sich die ebenso ruhigen wie geschliffenen und blitzwachen Texte Fontanes. Sie finden Worte für das spröde Grün-Grau, ergänzen Schichten von Vergangenheit – Fontanes Eindrücke um die Mitte des 19. Jahrhunderts, aber auch historische Anekdoten, die weiter zurückführen – und reihen die Zuschauer ein in eine lange Tradition von Brandenburg-Besuchern.