Moskauer Prozesse
Wegen der religionskritischen Ausstellungen "Vorsicht! Religion" und "Verbotene Kunst" gab es Gerichtsprozesse, wegen der Proteste der Punkband "Pussy Riot" ebenfalls – um die Meinungsfreiheit ist es in Russland nicht gut bestellt, Kritiker haben einen schweren Stand. Filmemacher Milo Rau hat die Beklagten – sofern auf freien Füßen – eingeladen, ihre eigenen Prozesse neu zu verhandeln – mit offenem Ausgang. Involviert sind auch reale Anwälte, Zeugen von damals, Experten jeglicher politischer Couleur, Philosophen, orthodoxe Gläubige und liberale Politiker. Inszeniert im Stiel eines Gerichtsdramas wird versucht, ein Bild des heutigen Russlands zu zeichnen und Fragen der Meinungsfreiheit, Menschenrechte, religiöser Befindlichkeiten, künstlerischer Freiheit und staatlicher Zensur zu untersuchen.