Liebe Kinogäste, Irgendwann werden wir uns alles erzählen war Emily Atefs Beitrag zum diesjährigen Wettbewerb der Berlinale und war auch bei uns im Rahmen von Berlinale Goes Kiez bereits zu sehen. Die Verfilmung von Daniela Kriens gleichnamigem Roman ist nicht nur visuell in seinen körnigen Bildern und flirrenden Farben aus der Zeit gefallen, auch inhaltlich wirkt die raue, von hartem Sex geprägte Affäre so fern von heutigen Debatten. Das passt aber zu der erzählten Wendezeit, in der das Alte nicht mehr ist und das Neue noch nicht… Der österreichische Regisseur Adrian Goiginger setzt sich in seinen Filmen gerne mit der eigenen Familie auseinander. Sein Debutfilm Die beste aller Welten war eine Verneigung vor seiner Mutter, in Der Fuchs spürt er nun seinem Großvater nach. Die berührende Geschichte der Freundschaft eines jungen Soldaten zu dem Tier erzählt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs von extremer Armut und Entfremdung innerhalb der eigenen Familie. Mit einem grandiosem Simon Morzé in der Hauptrolle und natürlich einem sehr süßen Fuchs… In Taxis trifft sich oft das wahre Leben. So auch in Im Taxi mit Medeleine. Fahrer Charles (Dany Boon, bekannt aus Willkommen bei den Sch’tis) steckt in multiplen Lebenskrisen und kann jeden Euro gut gebrauchen. Als er die 92-jährige Madeleine abholt, um sie in ein Altersheim zu bringen, rechnet er sicher nicht damit, dass die Fahrt sein Leben verändern wird. Denn Madeleine hat es sogar nicht eilig, erzählt ungefragt von ihrem bewegten Leben, ändert ständig die Route und lässt sich an neue Orte ihrer Vergangenheit bringen. Zunächst geht sie Charles damit mächtig auf die Nerven, doch dann schafft es Madeleine das Herz ihres störrischen Chauffeurs zu erweichen. Ein Feelgood-Film, der zum Dialog zwischen den Generationen aufruft, einem Dialog, von dem am Ende beide Seiten profitieren... Anime-Fans kommen schließlich bei Suzume von Makoto Shinkai auf ihre Kosten. Der Film hatte im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale seine Premiere und überzeugt Fans und Kritiker gleichermaßen. Der bildgewaltige, sanft mythologischen Film rückt eine jugendliche Heldin in den Mittelpunkt und verhandelt auf poetische Art und Weise das verheerende Erdbeben von 2021 in dessen Folge der Tsunami entstand, der zur Katastrophe von Fukushima führte. Ob verhängnisvolle Affäre, ob Freundschaft zu einem Fuchs, ob Versöhnung der Generationen oder mitreißender Anime, in der neuen Kinowoche gibt es keine falschen Entscheidungen. |