Liebe Kinogäste, diesen Donnerstag kommt mit Alcarrás – Die letzte Ernte der Gewinner der diesjährigen Berlinale in die Kinos. Regisseurin Carla Simon ist dabei nah bei den Menschen. Bei ihren Figuren, ihren Schauspielern, ihrem Publikum. Diese Liebe spürt man in jedem Moment des Films. Die fast dokumentarische Darstellung ist seine große Stärke. Den Menschen einfach beim Leben zusehen. Und politisch ist er. Agrarpolitik, Energiewende, Klimawandel und wie die Leute in der großen Politik zerrieben werden. Dabei könnte das Leben doch einfach sein: leben, arbeiten, feiern. M. Night Shyamalan, der Jurypräsident der diesjährigen Berlinale sagt in seiner Laudatio: "Wegen der herausragenden Darstellungen, von den Kinderschauspieler:innen bis zu den 80jährigen, wegen der Fähigkeit, die Zärtlichkeit und Komödie einer Familie ebenso zu zeigen wie ihre Kämpfe, und wegen des Portraits unserer Verbindung zur Erde um uns herum und unserer Abhängigkeit von ihr: Der Goldene Bär der Berlinale 2022 geht an Alcarràs". Am 11. August um 20 Uhr findet die Vorstellung mit einer Live-Übertragung eines Filmgesprächs mit Regisseurin Carlá Simon sowie den HauptdarstellerInnen Anna Otin und Jordi Pujol Dolcet statt. Der Engländer, der in den Bus stieg und ans Ende der Welt fuhr erinnert dem Titel nach an Erfolge wie Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand oder, etwas länger her, Der Engländer, der von einem Hügel stieg und von einem Berg herunterkam. Das Spiel mit dem Namen ist allerdings eine Erfindung des deutschen Verleihs, im Englischen heißt der Film schlicht The Last Bus. Und vielleicht ist es auch seine letzte Busfahrt, die der betagte Rentner Tom da macht. Er will vom nördlichsten Punkt Schottlands 1.300 Kilometer in den Süden nach Land´s End. Dort hatte er einst seine mittlerweile verstorbene Ehefrau Mary kennengelernt und dort soll nun auch ihre Asche verstreut werden. Und weil man als Rentner für lau mit dem Nahverkehr fahren kann, soll die Reise in Regionalbussen zurückgelegt werden. Es folgen zahlreiche rührende und komische Begegnungen. Kurz: Gefühlskino fürs Herz. Sweet Disaster ist das Ergebnis des Zusammenspiels zweier außergewöhnlicher Künstlerinnen. Ruth Toma hat bereits für Fatih Akins Solino und Caroline Links Der Junge muss an die frische Luft die Drehbücher geschrieben und Regisseurin Laura Lehmus sich als Artdirectorin und Regisseurin lustiger und kreativer Animationsfilme einen Namen gemacht. Kein Wunder, dass aus Sweet Disaster ein humorvoll verspieltes Feuerwerk geworden ist, das aber den ernsten Hintergrund, nämlich die schwierige Situation alleinerziehender Frauen nicht vernachlässigt. Ob die Sonne Kataloniens, die englische Seeluft oder die fantastischen Träumereien einer besseren Welt: Fernweh und Sehnsucht in dieser Woche im Thalia! |