Im Rahmen von Friedensverhandlungen zwischen Diplomaten aus Israel und Palästina soll in Südtirol ein Konzert eines Jugendorchesters junger Palästinenser und Israelis unter massiven Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Die Jugendlichen wollen die Friedensbemühungen, die in ihrem Mikrokosmos bereits gefruchtet haben, nicht aufgeben und sehen nach und nach im gemeinsamen Zueinanderfinden und Musizieren einen ersten Weg zur Überbrückung von Hass, Intoleranz und Terror. Hat die Musik die Kraft, trotz der vielen Herausforderungen und Hindernisse Brücken zwischen den jungen Menschen verschiedener Religionen und verhasster Nationalitäten zu bauen?
Von seiner Kindheit im westfälischen Gronau bis zum ersten, alles entscheidenden Bühnenauftritt in Hamburg 1973; von seinen Anfängen als hochbegabter Jazz-Schlagzeuger und seinem abenteuerlichen Engagement in einer US-amerikanischen Militärbasis in der Libyschen Wüste, über Rückschläge mit seiner ersten LP bis zu seinem Durchbruch mit Songs wie „Mädchen aus Ost-Berlin“ oder „Hoch im Norden“ und „Andrea Doria“: LINDENBERG! MACH DEIN DING erzählt die Geschichte eines Jungen aus der westfälischen Provinz, der eigentlich nie eine Chance hatte, und sie doch ergriffen hat, um Deutschlands bekanntester Rockstar zu werden – ein Idol in Ost und West.
D 2019 | Regie: Hermine Huntgeburth | mit: Jan Bülow, Julia Jentsch, Charly Hübner; Detlev Buck | ca. 135 Min | FSK 12
Es ist Zeit für ein neues Zuhause, findet Regisseur Elia Suleiman, der sich wie schon oft zuvor als sein eigenes Alter Ego vor die Kamera begibt. Einen Platz fern von Palästina sucht er. Aber was, wenn es nicht wirklich ein Hier und ein Dort gibt? Wenn Palästina überall ist? Diesen Eindruck hat er zumindest. Denn ob er nun mit einem Taxi durch New York fährt oder in Paris das schöne Leben genießt – seiner Vergangenheit und seinen Erinnerungen kann Elia Suleiman nicht entkommen… Absurdität trifft auf Melancholie, das Gestern auf das Heute – Suleimans poetischer Film untersucht, wie sehr unsere Erfahrungen unsere Wahrnehmungen prägen und wie schwierig es ist, einen Ort namens Heimat zu finden.
S/I/ISL/N 2018 | Regie: Elia Suleiman | mit: Elia Suleiman, Gael Garcia Bernal, Ali Suliman, Grégoire Colin | ca. 97 Min | FSK 0
Mit seiner einzigartigen Stimme begeisterte Luciano Pavarotti Millionen. Wie kein Zweiter brachte der legendäre italienische Tenor aus Modena den Menschen die Magie der Oper nahe. Regisseur und Oscar-Gewinner Ron Howard setzt dem charismatischen Künstler ein großartiges, filmisches Denkmal, das nicht nur Opernfans begeistern wird. Ganz im Sinne des Maestros, der nicht umsonst den Spitznamen „Tenor des Volkes“ trug, zeigt sein feinfühliges Porträt, dass er die Grenzen der klassischen Musik und Gesangskunst sprengte.
UK, USA 2019 | Regie: Ron Howard | Dokumentarfilm | ca. 114 Minuten | FSK: 0
Am 21. Januar um 18.30 Uhr in Anwesenheit der Regisseure Leslie Franke und Herdolor Lorenz
Europa ist im Umbruch. Seit dem neuen Jahrtausend und zuletzt nach der Finanzkrise wurden neue Weichen gestellt. Die soziale Marktwirtschaft, gesellschaftliche Solidarsysteme, über Jahrzehnte erstritten, werden infrage gestellt. Besonders der Arbeitsmarkt und mit ihm die Menschen verändern sich rasant. Hier setzt der Film „Der marktgerechte Mensch“ an.
Kunststoffe können bis zu 500 Jahre Böden und Gewässer vergiften, unbekannte Zusatzstoffe sorgen für eine Verringerung der Spermienproduktion und schädigen das Hormonsystem des Menschen. Plastik ist vor allem ein großes Geschäft, die Kunststoffindustrie macht 800 Mrd. Euro Umsatz im Jahr, weltweit werden fast 240 Mio. Tonnen Kunststoff aus vier Prozent der Erdölproduktionen hergestellt. Statt über Nebenwirkungen in der Öffentlichkeit zu diskutieren, stellen Repräsentanten der Industrie die Vorteile heraus.
AT/D 2009 | Regie: Werner Boote | Dokumentarfilm | ca. 99 min. | FSK 0
Am 20. Januar um 18 Uhr in Anwesenheit von Marta Milkiewicz (Psychotherapeutin und Suchtexpertin)
Jerzy ist Schriftsteller und Alkoholiker. Der Film beginnt in dem Moment, in dem er endlich glaubt, einen Weg aus der Sucht zu finden. Er verliebt sich in ein junges Mädchen und sieht zum ersten Mal wieder einen Sinn im Leben. Doch er hält nicht lange durch. Eines Tages geht er einfach in die Bar „Zum starken Engel“, und fängt an zu trinken. Dann kauft er Alkohol in einem Nachtsupermarkt, kehrt zurück in seine Wohnung und trinkt weiter. Ohne Ende. Er landet auf der Intensivstation und wird wieder einmal zu einem mehrtägigen Entzug eingewiesen. Dort trifft er Dr. Granada, seine Mitarbeiter und die anderen Patienten, die ein buntes Tableau origineller Gestalten abgeben. Zur Therapie gehört das Vorlesen eigener Texte aus der Zeit der Sucht. Und so erzählen sie ihre Geschichten, witzig und manchmal auch erschreckend: ein Regisseur, ein LKW-Fahrer, ein Ingenieur, eine Pharmazeutin, ein Arbeiter, eine Friseurin und andere.
Bei seinem Tod hinterließ der Schriftsteller James Baldwin ein unvollendetes Manuskript. Darin beschädigt er sich mit den Errungenschaften und der Ermordung dreier seiner besten Freunde: der Bürgerrechtsaktivisten Medgar Evers, Malcolm X und Martin Luther King. Die Dokumentation arbeitet das vorhandene Material aus Baldwins Buch auf und ergänzt es zu einer Geschichte des Rassismus im modernen Amerika.
Am 20. Januar um 18 Uhr in Anwesenheit von Protagonist und Autor Peter Wohlleben sowie weiteren Gäste
Der in Bonn geborene Peter Wohlleben ist nicht nur Förster, sondern auch Bestseller-Autor. 2015 veröffentlichte er sein Buch Das geheime Leben der Bäume und zementierte damit seinen Ruf, nicht nur ein Waldmanager sondern auch ein Waldkenner zu sein. Sein Wissen zur Forstwirtschaft und zum natürlichen Wachstum ist weitreichend: Die grünen Riesen kommunizieren in ihrem natürlichen Lebensraum zum Beispiel miteinander und so deckt Peter Wohlleben nun nicht mehr nur auf den Seiten eines Buches, sondern auch in einer filmischen Dokumentation die erstaunlichen Fähigkeiten von Bäumen auf, von denen kaum einer wusste.
Deutschland 2019 | Dokumentarfilm | Regie: Jörg Adolph, Jan Haft