Die Vorstellungen heute ›

Unser Programm für die Kinowoche vom 24.04. bis 30.04.

Liebe Kinogäste,

Peter Cattaneo inszenierte 1997 die legendäre britische Komödie Ganz oder gar nicht. Fast 30 Jahre mussten vergehen, bis mit Der Pinguin meines Lebens wieder ein Film von ihm in die deutschen Kinos kommt. Wieder ist es eine Komödie – herzerwärmend, erfrischend originell und erneut vor ernstem Hintergrund. Diesmal basiert sie sogar auf einer wahren Geschichte: Ein Englischlehrer in Buenos Aires während der Militärdiktatur freundet sich ausgerechnet mit einem Pinguin an. In der Hauptrolle glänzt Steve Coogan als typisch britischer Chef-Sarkastiker, der durch seinen drolligen, kleinen Freund eine neue Sicht auf das Leben gewinnt.

In ihrem raffiniert konstruierten Genre-Mix aus Drama und Polit-Thriller erzählt Angelina Maccarone konsequent, was geschieht, wenn die Lebensrealitäten eines naiven Migranten aus Marokko und einer konservativen deutschen Hardlinerin aufeinandertreffen. Klandestin ist hochkarätig besetzt mit Barbara Sukowa und Lambert Wilson. Wir freuen uns besonders auf den Besuch von Angelina Maccarone am 27. April.

Willkür hinter Gittern heißt eine neue RBB-Dokumentation über das Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße – ein Ort, der für Gewalt und politische Verfolgung in beiden deutschen Diktaturen steht. Am 29. April zeigen wir den Film im Rahmen einer Sonderveranstaltung – in Anwesenheit der Regisseurin Eva Thron und der Kamerafrau Johanna Bergmann.

Außerdem im Programm: eine neue Ausgabe des Kinderwagenkinos, eine Sonderveranstaltung des Films Toxic in Kooperation mit Sekiz e.V., sowie eine neue SNEAK Preview.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Kinderwagenkino: Der Pinguin meines Lebens

Am 25. April um 12:30 Uhr

Eltern können gemeinsam mit ihrem Nachwuchs immer am letzten Freitag im Monat einen aktuellen Kinofilm schauen und den Kinderwagen einfach mit ins Kino nehmen. Die Filmvorstellung wird mit gedämpftem Ton gezeigt, um die feinen Ohren ihres kleinen Schatzes nicht zu schädigen und das Licht wird gedimmt, sodass Sie immer alles im Blick haben. Eine Wickelmöglichkeit steht ebenfalls zur Verfügung. Das Kinderwagenkino wird präsentiert von POTSKIDS! - DAS FAMILIENMAGAZIN FÜR POTSDAM UND UMGEBUNG

In memoriam David Lynch: Mulholland Drive

Am 25. April um 20:15 Uhr

Mulholland Drive (2001) gilt als Schlüsselwerk im Œuvre von David Lynch und vereint zentrale Motive seines Schaffens: Traumlogik, Identitätskrisen und düstere Parallelwelten. Der Film knüpft formal wie thematisch an frühere Werke wie Lost Highway und Blue Velvet an, entwickelt jedoch eine noch radikalere Erzählweise. Lynch dekonstruiert Hollywood-Mythen und entfaltet eine surreale Erkundung von Begehren und Verlust. Die Ambivalenz von Realität und Illusion wird zum erzählerischen Prinzip. Mulholland Drive ist zugleich Kulmination und Übergang – eine brillante Synthese aus Film noir, Psycho-Thriller und Traumsequenz, die Lynchs Status als Meister des modernen, experimentellen Kinos endgültig zementiert.

Klandestin

Am 27. April um 18 Uhr

Zu Gast: Regisseurin Angelina Maccarone

Der Künstler Richard kann sich seine britische Heimat nicht mehr leisten und lebt in Tanger. Mit seiner Hilfe schafft der junge Marokkaner Malik es zu seinem Sehnsuchtsort Europa. Dort soll ausgerechnet die konservative Politikerin Mathilda ihn verstecken. Mathildas Assistentin, die Juristin Amina, die ihre marokkanischen Wurzeln endlich hinter sich lassen will, wird als „kulturelle Vermittlerin“ eingeschaltet und soll das Problem lösen. Doch Malik hat eigene Pläne. Auf sich allein gestellt, tritt er unabsichtlich eine Lawine los.

Toxic

Am 29. April um 18 Uhr

Zu Gast: Caroline Huke und Prof. Dr Frank Zimmermann-Viehoff (Klinikum Ernst von Bergmann) in Kooperation mit Sekiz e.V.

Die jugendliche Marija verbringt den Sommer bei ihrer Großmutter in einem Industriegebiet im Hinterland Litauens. Aufgrund ihres Gehfehlers wird sie schnell gemobbt und gerät in eine Prügelei mit der gleichaltrigen Kristina, die – wie viele andere Mädchen in dieser abgehängten Gegend – eine Modelschule besucht. Bald schließt sich auch Marija der kultähnlichen Institution an. Mit der Aussicht auf eine Karrierre in der Modebranche werden hier Gefühle von Selbsthass normalisiert und Essstörungen sind an der Tagesordnung. Während sich eine intime Freundschaft zwischen Marija und Kristina entwickelt, geraten die Mädchen in eine sich immer schneller drehende Spirale, in der sie ihre Körper auf extreme Weise missbrauchen.

Willkür hinter Gittern – Potsdams Gefängnis in der Lindenstraße

Am 29. April um 19 Uhr

Zu Gast: Regisseurin Eva Thron und Kamerafrau Johanna Bergmann

Mitten in der Potsdamer Altstadt liegt die Gedenkstätte Lindenstraße – ein Ort mit über 170-jähriger Geschichte politischer Verfolgung und Gewalt. Der Gebäudekomplex wurde seit dem 19. Jahrhundert als Gerichts- und Gefängniseinrichtung genutzt. Im 20. Jahrhundert diente er allen deutschen Diktaturen als Untersuchungsgefängnis: während der NS-Zeit verfügte das Erbgesundheitsgericht 3300 Zwangssterilisationen, der Volksgerichtshof verurteilte dort zahlreiche Menschen zum Tode. Nach 1945 nutzte die sowjetische Besatzungsmacht das Gefängnis zur Inhaftierung und Verurteilung von Gegnern der neuen Ordnung – darunter 2000 Menschen aus über 20 Nationen. Ab 1952 übernahm die DDR-Staatssicherheit die Haftanstalt, in der bis 1989 fast 7000 Menschen inhaftiert wurden.

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