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Unser Programm für die Kinowoche vom 01.05. bis 07.05.

Liebe Kinogäste,

es ist derzeit nicht einfach, in Russland Filme zu drehen, die nicht im Sinne staatlicher Zensur und Propaganda die offizielle Lesart des Kremls stützen. Dem Regisseur Mikhail Lokshin ist mit Der Meister und Margarita dennoch ein bemerkenswertes Werk gelungen. Die Verfilmung von Michail Bulgakows berühmtem Roman verbindet politische Satire, Metaphysik und eine tragische Liebesgeschichte – eingebettet in ein atmosphärisch dichtes Moskau der 1930er-Jahre. Besonders hervorzuheben sind die visuelle Gestaltung im Art-Déco- und Steampunk-Stil sowie die starke Besetzung, allen voran August Diehl als geheimnisvoller Woland. Trotz staatlicher Förderung enthält der Film kritische Anspielungen auf autoritäre Machtstrukturen und bleibt dadurch hochaktuell. Er thematisiert Zensur, Wahrheit und künstlerische Freiheit – und lädt ein, über Macht, Moral und die Bedeutung von Freiheit nachzudenken.

Die junge Schauspielerin Helena Zengel (Systemsprenger) macht weiter Karriere in Hollywood. Im visuell eindrucksvollen Fantasy-Abenteuer Die Legende von Ochi ist sie an der Seite von Willem Dafoe und Emily Watson zu sehen. Der Film ist ein zauberhafter Familienfilm mit nostalgischem Charme – ganz in der Tradition von E.T., Die unendliche Geschichte oder Die Goonies.

Ebenfalls für Kinder und Familien geeignet ist Akiko, der fliegende Affe von Veit Helmer, der für seine poetischen und versponnenen Filmlandschaften bekannt ist. Akiko ist für den Deutschen Filmpreis als bester Kinderfilm nominiert – wir drücken die Daumen! Die Entscheidung fällt am 9. Mai.

Ab Dienstag ist auch wieder das Jüdische Filmfestival JFBB bei uns zu Gast. Außerdem gibt es mit Das kostbarste aller Güter einen neuen Film zum Sonntag im Monat Mai. Wir freuen uns besonders auf den Besuch von Burhan Qurbani und Verena Altenberger. In unserer David-Lynch-Retrospektive zeigen wir Inland Empire.

Der Mai im Thalia kann beginnen – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Kein Tier. So Wild.

Am 01. Mai um 19 Uhr

Zu Gast: Regisseur Burhan Qurbani und Hauptdarstellerin Verena Altenberger

Fünf Jahre nach seiner furiosen Adaption von „Berlin Alexanderplatz“ kehrt Burhan Qurbani mit einer Regiearbeit zurück, die William Shakespeares „Richard III“ völlig neu interpretiert und in das Berlin von heute verlegt. Atmosphärisch dicht, inhaltlich intensiv, visuell streng und mit präzis geschliffenen Dialogen führt "Kein Tier. So Wild." in eine Welt, die vertraut erscheint und doch eigen und fremdartig ist: Mitten hinein in einen unerbittlich geführten Krieg zweier arabischstämmiger Familien, in dem sich die jüngste Tochter der einen mit Intrigen und Morden ihren Weg brutal und ohne Rücksicht auf Verluste nach oben bahnt – um schließlich einen hohen Preis dafür zu bezahlen.

In memoriam David Lynch: Inland Empire

Am 02. Mai um 16:45 Uhr

Die Schauspielerin Nikki Grace erhält die Hauptrolle in einem Film, der sich als Neuverfilmung eines abgebrochenen Projekts entpuppt. Während der Dreharbeiten beginnt Nikkis Identität mit der ihrer Figur zu verschwimmen, Realität, Filmwelt und Albtraum vermischen sich unaufhaltsam. Ihr Weg führt sie durch surreale Räume, düstere Straßenzüge und fremde Existenzen, während sie versucht, sich selbst nicht zu verlieren. Immer stärker wird das Gefühl einer unausweichlichen Bedrohung. Inland Empire entfaltet sich als hypnotische Reise durch Bewusstsein, Schuld und Erinnerung, ohne klare narrative Grenzen, ein faszinierendes Labyrinth aus fragmentarischen Bildern und Geschichten.

Film zum Sonntag: Das Kostbarste aller Güter

Am 04. Mai um 10:30 Uhr

Polen im Winter 1943. Die Frau eines Holzfällers findet in der Nähe der Bahngleise ein Baby im Schnee. Das Kind wurde in einem Akt größter Verzweiflung aus einem fahrenden Zug geworfen, einem Todeszug auf dem Weg in das Vernichtungslager Auschwitz. Trotz bitterer Armut und ohne über die drohenden Konsequenzen nachzudenken, nimmt die kinderlose Frau das kleine Mädchen in ihre Obhut. Dieses Kind - das kostbarste aller Güter - verändert fortan grundlegend das Leben des Ehepaares und auch all jener, deren Wege es kreuzt. Und einige von ihnen werden alles daran setzen, das Mädchen zu schützen, ungeachtet der Risiken für das eigene Leben. Seine Geschichte wird das Beste und Schlimmste in den Menschen zum Vorschein bringen.

Wenn das Licht zerbricht

Am 08. Mai um 18.30 Uhr

Zu Gast: Regisseur Rúnar Rúnarsson

Ein Moment, der alles verändert: Eben noch genoss die Kunststudentin Una mit ihrem neuen Freund Diddi den malerischen Sonnenuntergang an der isländischen Küste und träumte von der Zukunft zu zweit, da wird er bei einen schrecklichen Autounfall plötzlich unerwartet aus ihrem Leben gerissen. Zusammen mit Diddis bestem Freund Gunni und der gemeinsamen Freundesgruppe verlebt sie einen Tag der Erinnerung an einen liebgewonnenen Menschen. Auf ihrem Streifzug durch die Kneipen und Straßen im vom langen Polartag in helles Licht getauchten Reykjavik, trauert, feiert, streitet und versöhnt sich die Cliqué...

Neu im Thalia

JFBB Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg 2025

FamilienKinoZeit

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