Ein bisschen bleiben wir noch

Die Geschwister Oskar und Lilli werden von ihrer psychisch labilen Mutter getrennt und landen bei zwei unterschiedlichen Pflegefamilien. Die Hoffnung der Kinder, einander und ihre Mutter wieder zu sehen, ist gekennzeichnet von der unbändigen Kraft der Liebe zueinander, die jede bürokratische Hürde mit Leidenschaft und Phantasie zu entwaffnen versucht. Der Film behandelt ein zeitloses, aber auch aktuelles Thema: Wie schaffen wir es, neu ankommenden Menschen einen Nährboden für Integration und Inklusion zu bieten? Ich selbst bin als achtjähriges Flüchtlingskind in den 1980er Jahren aus dem Iran in Europa angekommen, wollte aber keinen simplen Film aus der Opferperspektive von Flüchtlingen machen. Mein Zugang war daher auch weniger ein sozialrealistischer als vielmehr ein poetisch, humanistischer. Denn was so oft zwischen die Fronten gerät, ist die Unschuld. Die Unschuld der Kinder, aber auch die Unschuld des menschlichen Glaubens an Gerechtigkeit. Gerecht oder fair sind Kategorien, die jede Seite für sich in Anspruch nimmt, und doch sind viele nicht bereit, dies den anderen zuzugestehen, weil sie Angst haben, zu kurz zu kommen oder in ihrem Wohlstand beschnitten zu werden. Dies ist ein Film über die Zukunft der Migranten-Kinder, die in Europa aufwachsen, die Sprache besser als ihre eigene Muttersprache beherrschen und ihre Heimat nur mehr aus Erzählungen kennen, bei uns oft aber trotzdem keinen Platz finden. Ein Film über Fragen, auf die es keine bürokratische Antwort gibt, sondern nur eine menschliche. (Arash T. Riahi) Quelle: MOP

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AB 12 JAHREN / 102 MINUTEN
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